Interview mit Markus Strauch, Director Digital Assets & Trading bei Bitpanda (das erste österreichische Einhorn und Kunde von CACEIS), geführt von Gernot Wurzer, Head of Business Development Germany, Austria, Eastern Europe, CACEIS in Deutschland.
Bitpanda ist seit Kurzem Sponsor des FC Bayern München. Wie kam es zu der Kooperation des österreichischen Fintech-Einhorns mit dem deutschen Fußballrekordmeister und was versprecht Ihr Euch davon?
Die kürzlich erfolgte Sponsoring-Partnerschaft zwischen Bitpanda, einer der führenden europäischen Kryptowährungs- und Investitionsplattformen, und dem FC Bayern München, einem der erfolgreichsten Fußballvereine Europas, ist ein bemerkenswerter Schritt für beide Organisationen. Beide Unternehmen sind in ihren jeweiligen Bereichen führend in Europa, was diese Partnerschaft zu einer strategisch sinnvollen Allianz macht.
Dabei basiert die Zusammenarbeit zwischen Bitpanda und dem FC Bayern München auf gemeinsamen Werten, Zielen und Ansprüchen. Beide Organisationen streben danach, in ihren jeweiligen Bereichen Spitzenleistungen zu erbringen und Innovationen voranzutreiben. Das Fintech-Einhorn Bitpanda als Pionier im Bereich der digitalen Finanzdienstleistungen, und der FC Bayern München, bekannt für seine herausragenden sportlichen Leistungen, sehen in dieser Partnerschaft eine Gelegenheit, ihre Reichweite und ihren Einfluss sowohl auf dem europäischen Markt als auch weltweit zu erweitern.
Kannst Du uns kurz schildern, was Bitpanda im Bereich der Wertpapiere genau macht bzw. seinen Kunden anbietet?
Bitpanda etabliert sich als führender Neobroker und gilt als der regulierteste Krypto-Anbieter in Europa. Wir bieten sowohl Endkunden (B2C) als auch anderen professionellen Marktteilnehmern (B2B2C) eine umfassende Plattform bzw. Infrastruktur für den Handel und die Investition in eine breite Palette von Finanzprodukten. Unser Angebot umfasst über 350 Kryptowährungen, einschließlich eines europaweit führenden Staking-Angebots, mehr als 2.250 von Bitpanda emittierte Stocks/ETFs, Derivate und physische Metalle. Bitpanda hat sich einen starken Namen in der Community für die höchsten Standards für die Sicherheit der digitalen Assets seiner Kunden gemacht. Der Mehrwert für unsere Nutzer liegt in der hohen Benutzerfreundlichkeit unserer Plattform und der API, die einen einfachen Zugang zu verschiedenen Anlageklassen ermöglicht.
Was waren die ausschlaggebenden Gründe bei der Auswahl von CACEIS als Dienstleistungspartner?
Wir haben uns für CACEIS als Partner für die Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren entschieden – dabei standen mehrere entscheidende Faktoren im Vordergrund. Ausschlaggebend war für uns die Flexibilität in der Bereitstellung von Dienstleistungen und damit die Bereitschaft für maßgeschneiderte Lösungen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt war die hohe Expertise von CACEIS im Bereich der Wertpapierabwicklung. Ihre umfassende Erfahrung und Fachkenntnis in diesem spezialisierten Feld sichern die Effizienz und Sicherheit unserer Wertpapiertransaktionen und tragen maßgeblich zur Stärkung unseres Angebots für unsere Kunden bei. Außerdem haben wir beobachtet, wie sich CACEIS über die Jahre einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet hat, was für uns sehr wichtig ist. Zusammen genommen macht die Kombination aus Flexibilität, fachlicher Kompetenz und Reputation CACEIS zum idealen Partner in der Wertpapierabwicklung und -verwahrung.
Die Neobroker bieten interessante Services in diesem Markt. Wie beurteilst Du die Zukunft in Eurem Sektor?
Die aktuellen Entwicklungen und Trends sind sehr vielversprechend und dynamisch. Die Regulierung wird die Zukunft dieses Sektor signifikant prägen, insbesondere mit der Einführung von MICA (Markets in Crypto-Assets Regulation) in der Europäischen Union. Unternehmen wie Bitpanda, die sich frühzeitig auf diese regulatorischen Änderungen vorbereitet haben, können davon stark profitieren. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung der Compliance und zeigt, wie sich Unternehmen durch eine proaktive Anpassung an regulatorische Standards Wettbewerbsvorteile verschaffen können.
Die Institutionalisierung der Kryptobranche ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der die Zukunft des Sektors beeinflusst. Der Ausbau der Infrastruktur und der verbesserte Marktzugang legen das Fundament für ein nachhaltiges Wachstum und eine breitere Akzeptanz digitaler Assets. Hier hat Bitpanda als Anbieter von Infrastrukturlösungen für digitale Assets den Trend früh erkannt und sich sehr gut positioniert, um von dieser Entwicklung zu profitieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das zunehmende Interesse an Security Tokens. Diese bieten neue Möglichkeiten im Bereich der digitalen Vermögenswerte. Wir erwarten, dass sie künftig eine zunehmend wichtige Rolle einnehmen, insbesondere in Bezug auf die Tokenisierung von traditionellen Vermögenswerten und die Schaffung neuer Anlageprodukte.
Der Sektor ist dynamisch, erst vor kurzem hat ein führender deutscher Neo Broker die Vollbanklizenz erhalten, was ist von Bitpanda zu erwarten?
Wir befinden uns auf einem starken Wachstumskurs und haben mehrere neue High-Impact-Produkte und Services in der Pipeline, die wir kurzfristig vorstellen werden. Unsere Kunden und Partner können also in 2024 die nächsten, spannenden Schritte erwarten. Wir wollen weiter an der Spitze der Branche stehen und unseren Beitrag zur Evolution der digitalen Finanzdienstleistungen leisten. Dafür sind wir strategisch sehr gut aufgestellt, treiben Innovationen kontinuierlich voran und entwickeln unsere Kundenorientierung stetig weiter.
Wie steht ihr zu einem Verbot von Payment for Order Flow, kurz PFOF, welches ab 2026 auch in Deutschland eingeführt werden soll?
Wir betrachten diese Entwicklung relativ gelassen. PFOF war nie ein Geschäftsmodell, das wir aktiv verfolgt haben. Das Verbot wird keinen Impact auf unser Geschäft haben. Unser Hauptfokus liegt vielmehr darauf, die beste Kundenzufriedenheit mit innovativen Produkten und Services zu erreichen. Wir sind überzeugt, dass sich unser Engagement für Qualität und Innovation langfristig durchsetzen wird, unabhängig von den spezifischen regulatorischen Änderungen in Bezug auf PFOF.
Was würdet ihr Euch von den Regulierungsbehörden lokal bzw. auf EU-Ebene wünschen?
Wir arbeiten bereits sehr eng mit den EU-Regulierungsbehörden zusammen. Das ist für unser Geschäft von zentraler Bedeutung. Deshalb sind wir aktiv in verschiedenen Arbeitsgruppen, zum Beispiel bei der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) vertreten – damit unterstreichen wir unser Interesse an einer konstruktiven und zukunftsorientierten Regulierungspolitik. Wir befürworten Regulierungen, die sinnvoll und effektiv sind, und wir glauben fest daran, dass durchdachte und angemessene regulatorische Maßnahmen entscheidend für die Massenakzeptanz und damit für das nachhaltige Wachstum der Krypto-Industrie sind. Unser Wunsch an die Regulierungsbehörden ist daher, weiterhin in einem offenen Dialog mit der Industrie zu bleiben, um gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, die sowohl den Schutz der Anleger als auch die Förderung von Innovation und Marktwachstum unterstützen.
